Daumensattelgelenksarthrose

Wir behandeln Sie bei Rhizarthrose

Der Daumen ist der am häufigsten verwendeten Teil der Hand. Denn: der Daumen macht Ihre Hand zu einem präzisen Werkzeug! Ob Sie schreiben, Ihre Türe aufschließen oder eine Flasche aufdrehen – bei fast allen Handgriffen ist der Daumen maßgeblich beteiligt. Die Daumensattelgelenksarthrose oder Rhizarthrose ist daher die häufigste Form der Abnutzung eines Gelenks in der Hand.

Was ist eine Rhizarthrose?

Das Wort Rhizarthrose kommt aus dem Griechischen: Rhiza bedeutet Wurzel, arthron ist das Gelenk. Die Rhizarthrose bezeichnet die Arthrose des Daumensattelgelenks. Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen und dem Os trapezium (großes Vieleckbein). Dieses Gelenk hat die Form eines Sattels, wodurch es zu seinem Namen kam. Es ist wichtig für die volle Beweglichkeit des Daumens.

 

Wie macht sich die Rhizarthrose bemerkbar?

Wenn Sie verschleißbedingte Schmerzen bekommen, bemerken Sie dies oft bei jeder Bewegung. Zum Beispiel beim Öffnen von Gläsern oder beim Drehen eines Schlüssels. Der Daumenansatz und der Handballen (die Maus) können schmerzhaft werden, bei intensivem Gebrauch des Daumens verstärken sich die Schmerzen. Es kann auch zu einem Kraftverlust kommen, der dazu führt, dass Ihnen Gegenstände aus den Händen fallen.

Eine Arthrose der Daumenwurzel ist weit verbreitet: Etwa jede dritte Frau und jeder fünfte Mann über 40 weist im Röntgenbild Auffälligkeiten an der Daumenwurzelbasis auf. Es wird oft gesagt, dass man "nur lernen muss, damit zu leben". Rhizarthrose lässt sich aber gut behandeln!

Was ist die Ursache der Daumenwurzelarthrose?

Die Basis des Daumengelenks wird vom ersten Mittelhandknochen (Os metacarpale I) und einem Knochen des Handwurzelknochens (Os trapezium) gebildet. Die Basis des Daumengelenks ist nicht sehr stabil. Wenn die Bänder, die die Knochen verbinden, schwächer werden, sitzt das Gelenk nicht mehr richtig und es kann zu wiederkehrenden kleinen Entzündungsprozessen und Reparaturversuchen des Körpers kommen, welche zum Verlust der Knorpelschicht führen kann.

Rhizarthrose im Überblick

Bei Rhizarthrose handelt es sich um die häufigste Form von Gelenkerkrankung an der Hand. Die Ursache ist oft eine Überbelastung durch Beruf oder Alltag, jedoch kann auch eine genetische Veranlagung bestehen. Die Veränderungen sind oft sehr schmerzhaft, aber gut behandelbar. Wenn handtherapeutische Maßnahmen, Schienenversorgung und entzündungshemmende Medikamente nicht mehr weiterhelfen, kommt eine Operation in Frage. Hier gibt es verschiedene Methoden: das Ziel der operativen Therapie ist dabei immer Schmerzreduktion bei Erhalt der Beweglichkeit und Belastbarkeit. Geeignete Operationsmethoden sind: Resektions-Suspensionsarthroplastik (Entfernung des Os Trapezium), Implantation einer Daumensattelgelenk-Totalendoprothese (künstlicher Gelenkersatz) oder Denervierung des Sattelgelenks (Veröden von Schmerzfasern an der Gelenkkapsel). Die Nachsorge ist je nach Behandlungsart und individuellem Verlauf sehr unterschiedlich in Schema und Länge bis zur Genesung.

Die Diagnose der Daumenbasis-Arthrose

Unsere Experten bei Xpert Clinics beginnen die Diagnose immer mit einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen. Dort stellen wir Ihnen gezielte Fragen zu Ihren Beschwerden und den daraus entstehenden Einschränkungen Ihres Alltags. Oft werden hierbei Schmerzen im Bereich der Daumenbasis angegeben.
Meist beobachten die Spezialisten auch eine Schwellung der Daumenwurzel. Bei der Untersuchung zeigt sich dann eine deutliche Druckempfindlichkeit, die verstärkt wird, wenn der Daumen unter dem Druck durchbewegt wird. Bei schwerwiegenderen Verläufen sehen wir bei der Rhizarthrose oft eine unnormale Position des Daumens. Die Daumenmaus bewegt sich nach innen und der Rest des Daumens wird überstreckt. Die Anomalie ist in der Regel auf Röntgenaufnahmen der Daumenbasis gut sichtbar. 

Wie behandeln wir Sie bei Rhizarthrose

Unser Motto ist: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Daher steht bei Xpert Clinics am Anfang jeder Behandlung in der Regel die nichtoperative (konservative) Therapie. 

Hier kommen vor allem lokal wirkende entzündungshemmende Mittel zum Einsatz, meist kombiniert mit einer Ruhigstellung des Daumens in einer Manschette. In der nächsten Stufe der Behandlung können lokal wirkende Kortison-Infiltrationen eingesetzt werden. Sie bringen häufig eine erstaunlich lange Beruhigung der Situation. Die gezielte Handtherapie mit Beratung zu Hilfsmitteln und Grifftechniken gehört ebenso zum Repertoire der nicht operativen Behandlung. Die Beschwerden können so für eine gewisse Zeit gemildert werden, eine Heilung ist auf diesem Weg jedoch nicht möglich.

Rhizarthrose – Erfahrung in der Behandlung macht den Unterschied

Die Entscheidung für eine bestimmte Operation der Rhizarthrose benötigt viel Erfahrung und eine intensive Beratung. Wir bei Xpert Clinics setzen neben der Spezialisierung unserer Experten dabei auch auf PULSE. So können wir Ihnen Verlaufsprognosen in vergleichbaren Patientengruppen zeigen und mit Ihnen gemeinsam die Vor- und Nachteile der Behandlungsoptionen sorgfältig abwiegen und auf Ihre individuellen Ziele und Lebensumstände abstimmen.

Operative Behandlung bei Rhizarthrose

Findet sich eine schmerzhafte frühe Form der Arthrose ohne Gelenkknorpelveränderungen, kann eine operative Stabilisierung des Sattelgelenks durch Umlagerung einer Sehne des Daumens überlegt werden.

Eine weitere, aber sehr selten verwendete gelenkerhaltende Operationsmöglichkeit ist die sogenannte Umstellungsosteotomie, bei der die Gelenkfläche des Daumensattelgelenks operativ umgestellt wird. So können noch erhaltene, gesunde Knorpelanteile in die Belastungszone gebracht werden und die geschädigten Teile des Knorpels werden somit entlastet.

Bei fortgeschrittenen Arthroseformen können solche gelenkerhaltenden Eingriffe leider nicht mehr durchgeführt werden. Hier hat sich, unserer Erfahrung nach, die Resektions-Suspensions-Arthroplastik mit sehr guten Resultaten bewährt.

Die Resektions-Suspensions-Arthroplastik bei Rhizarthrose

Bei dieser Operation wird zunächst der von der Arthrose veränderte Handgelenkknochen, das Os trapezium (Vieleckknochen), entfernt (Resektion). Zur Stabilisierung der Daumenwurzel wird dann im zweiten Schritt der Operation ein Streifen einer Handgelenk-Beugesehne durch die Daumenbasis gezogen, um diese zu stabilisieren (Suspension). 

Die Operation wird in der Regel unter regionaler Betäubung durchgeführt. Zuerst wird der Trapezknochen entfernt und ein Loch in die Daumenbasis gebohrt. Unsere Spezialisten lokalisieren die Handgelenksbeugesehne und entfernen einen halben Streifen davon. Keine Angst, die Beugesehne ist weiterhin voll funktionsfähig und sie sind hier keineswegs in der Bewegung eingeschränkt.

Die Beugesehne wird durch die Bohrung in der Daumenbasis gezogen, an einem Daumenstrecker befestigt und dann wieder unter die Beugesehne gefädelt. Der Rest der Sehne kurvenförmig gewunden und dient als Puffer zwischen Daumenwurzel und Kahnbein.

Durch diese Maßnahme bleibt das Sattelgelenk beweglich, ausreichend stabil und kann bei sämtlichen Alltagsaktivitäten eingesetzt werden. Ein wesentlicher Vorteil dieser Methode liegt darin, dass nur körpereigenes Gewebe verwendet wird und so das Resultat auch langfristig gesichert werden kann.

Seit über 10 Jahren erfolgreich – die Sattelgelenkendoprothese

Eine weitere etablierte Methode zur Behandlung der Rhizarthrose ist der Gelenkersatz durch eine Sattelgelenkendoprothese. Der totale Ersatz des Sattelgelenks durch ein künstliches Gelenk ist ein neueres Verfahren, welches seit ungefähr 10 Jahren erfolgreich eingesetzt wird. 

Durch die Implantation einer Daumensattelgelenkendoprothese werden die Nachteile einer Resektionsarthroplastik (Entfernung des großen Vieleckbeines) wie verbliebene Kraftminderung und Verkürzung des Daumenstrahles vermieden.

Die verwendete Daumensattelgelenksprothese ist wie eine kleine Hüftgelenksprothese aufgebaut. Sie besteht aus Pfanne und Schaft sowie einem Kugelkopf. Durch ihren modularen Aufbau kann sie individuell angepasst werden.

Arthrodese – die Versteifung des Daumens

In Ausnahmefällen und unter Berücksichtigung aller Vor- und Nachteile kommt für manche Patienten eine Arthrodes in Frage. Die Versteifungsoperation (Arthrodese) hat den Vorteil der starken Belastbarkeit des Gelenks und den Nachteil der schlechteren Beweglichkeit des Daumens. Die Voraussetzung ist, dass an den angrenzenden Gelenken kein Verschleiß vorliegen darf, weil diese nach Arthrodese stärker belastet werden. Daher wird die Arthrodese manchmal bei jungen Patienten mit starker Belastung der Hand- und Fingergelenke z.B. Handwerkern als Alternative empfohlen. 

 

Behandlung & Nachsorge bei Rhizarthrose

Bei leichter Abnutzung besteht die Behandlung aus Ruhe, Schienen, Schmerzlinderung und ggf. entzündungshemmenden Injektionen. Unsere Handtherapeuten führen Sie durch diesen Prozess und entwickeln für Sie eine individuelle Schiene, damit der Daumen gestützt wird.

Nachsorge nach Resektions-Suspensions-Interpositions-Arthroplastik

Nach der Operation werden Ihr Daumen und Unterarm in einen Gipsverband gelegt, der ungefähr für zwei Wochen getragen wird. Während dieser Zeit ist es wichtig, die Hand hochzuhalten, um das Risiko einer Schwellung zu verringern. Die Finger sind nicht im Gips, diese können Sie ganz normal bewegen.

Nach etwa zwei Wochen wird der Gips abgenommen und der Handtherapeut fertigt eine herausnehmbare Schiene an, die Ihren Daumen stützt und schützt. Nachdem die Schiene angefertigt wurde, beginnen Sie mit Übungen unter Anleitung des Handtherapeuten. Die Übungen dienen dazu, die Daumengelenke beweglich und flexibel zu machen, nach sechs bis acht Wochen werden Sie auch Übungen machen, die Ihren Daumen und Ihre Hand stärken. Außerhalb der Praxis ist es empfohlen die Schiene bis zu acht Wochen nach der Operation tragen. 

Nach diesen acht Wochen benötigen Sie die Schiene nur noch bei schwereren Arbeiten mit der Hand, allerdings sollten Sie Ihre Hand, zum Beispiel bei sportlichen Aktivitäten, nicht vor drei bis vier Monaten nach der Operation zu sehr belasten.

Nach der Operation benötigen Sie Geduld. Es braucht viel Zeit, um wieder auf das alte Niveau zu kommen und schließlich besser zu werden als vor der Operation. Im Allgemeinen dauert dies nach einer Trapezexzision etwa drei bis sechs Monate. Die Kraft nimmt dann über einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Operation messbar zu.

Nachbehandlung bei Sattelgelenksendoprothese

Die Nachbehandlung nach dem Einsetzen einer Prothese verläuft meist reibungslos. Im Regelfall könnnen Sie normale Alltagsbelastungen ohne schweres Heben nach nur vier Wochen wieder aufnehmen. Auch hier ist eine zusätzliche Therapie bei unseren zertifizierten Handtherapeuten hilfreich, damit Sie Ihre Hand bestmöglich wieder einsetzen können.

Nachbehandlung bei Arthrodese

Auch bei einer Arthrodese ist eine rasche Genesung die Regel. Der ursprüngliche Verschleißschmerz ist in der Regel sofort nach der Operation verschwunden. Es dauert in der Regel bis zu drei Monate, bis der Wundschmerzen durch die Operation selbst, vollständig verschwunden sind. 

Sie möchten weitere, auf Ihre persönliche Situation abgestimmte Hilfestellungen? Unsere Experten der Xpert Clinics helfen Ihnen gerne weiter.