Wie macht sich Morbus Dupuytren bemerkbar
Eines der ersten Symptome, welche Sie bemerken, ist eine langsame Verhärtung der Handinnenfläche. Es dauert im Normalfall aber Monate bis Jahre, bis die knotige oder strangartige Verdickung auch die Beugung in Ihren Fingergrund- und -mittelgelenken einschränkt. Dann sprechen wir von einer Beugekontraktur. Durch diese kommt es zu einer deutlichen Funktionseinschränkung Ihrer Hand. Schmerzen treten bei Morbus Dupuytren eher selten auf.
Der Verlauf der Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich. Die Beschwerden können über Jahre fortschreiten, aber auch in jedem Stadium zum Stillstand kommen. Bei einem Teil der Patienten findet sich ein rascher Verlauf. Hier nimmt die Fingerverkrümmung schnell zu, oft innerhalb einiger Monate.
Eingeteilt wird der Morbus Dupuytren in vier Schweregrade
Stadium I - Knoten in der Hohlhand ohne Streckbehinderung
Stadium II - Beugekontraktur im Grundgelenk des Fingers
Stadium III - Beugekontraktur im Grund- und Mittelgelenk des Fingers
Stadium VI - Beugekontraktur im Grund- und Mittelgelenk sowie Überstreckung im Endgelenk
Die Diagnose des Morbus Dupuytren
Erfahrenen Handspezialisten genügt meist ein Blick auf die betroffene Hand, um die Diagnose zu stellen. Im Gespräch bestätigen wir die Vermutung anhand Ihrer Krankheitsgeschichte und der Schilderung Ihrer Problematik.
In seltenen Fällen wird zusätzlich ein bildgebendes Verfahren, wie ein Röntgen- oder MRT-Bild gemacht, um andere Diagnosen auszuschließen.
Wie behandeln wir Sie bei Morbus Dupuytren
Die Krankheit ist an sich nicht heilbar. Aber: Nicht jeder mit Morbus Dupuytren braucht sofort eine Therapie! Knoten wachsen im höheren Alter weniger schnell. Daher entscheiden unsere Experten anhand der Erfahrung und unserer Erkenntnisse durch die Behandlung von vielen anderen Patienten, welche Therapie für Sie zu empfehlen ist.
Es kommen verschiedene Methoden in Frage, zum Beispiel:
Die Nadelfasziotomie
Wenn Sie einen Strang in der Handfläche ohne Krümmung des Fingers (PIP-Gelenk) haben, kann für Sie eine Nadelfasziotomie (PNF, perkutane Nadelfasziotomie) in Frage kommen. Dies ist eine einfache Behandlung unter örtlicher Betäubung. Mit einer Nadel oder einem Messer wird der Strang durch eine kleine Öffnung von wenigen Millimetern in der Handfläche angeschnitten, bis dieser von sich aus nachgibt. In erfahrenen Händen ist das Verfahren risikoarm. Der Vorteil dieser Behandlung liegt in einer schnelleren Heilungszeit. Meist ist Ihre Hand schon nach wenigen Tagen wieder voll einsatzfähig. Allerdings besteht im Vergleich zur Operation ein höheres Rückfallrisiko
Im Allgemeinen empfehlen wir eine Operation, wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass die Hand nicht mehr flach auf den Tisch gelegt werden kann. Bei der Operation wird das krankhafte Bindegewebe möglichst vollständig entfernt, damit sich die Sehnen wieder frei bewegen können. Der Eingriff kann in Voll- oder Teilnarkose erfolgen und wird meist ambulant durchgeführt.
Bei Morbus Dupuytren gibt es zwei Operationsmethoden:
1. Partielle Fasziektomie
Bei dieser Operation werden die Stränge so umfangreich wie möglich entfernt, so dass die Finger wieder gestreckt werden können. Dazu wird ein Zickzackschnitt über Finger und Hand gemacht.
2. Dermo-Fasziektomie
Wenn Sie bereits an Dupuytren operiert wurden, ist es manchmal notwendig, nicht nur die Stränge, sondern auch die zugehörige Haut zu entfernen. Ein Stück Spenderhaut von beispielsweise Ihrem Unterarm wird dann über die Wunde in Ihrer Hand gelegt. Bei Reoperationen dauert es länger, bis die Krankheit an diese Stelle zurückkehrt, wenn ein Hauttransplantat durchgeführt wird.
Es ist ratsam, die Hand in den ersten Tagen in einer Schlinge oder auf einem Kissen hochzulagern. Dies verhindert ein Anschwellen der Hand so weit wie möglich. Wann Sie wieder zur Arbeit gehen können, hängt von der Art Ihrer Beschäftigung und Ihrer Wundheilung ab. Dies besprechen wir mit Ihnen in der Nachsorgebehandlung. Unerlässlich für den Behandlungserfolg ist die gezielte Handtherapie, welche unmittelbar nach der Operation beginnt und ebenso wie die OP bereits im Vorfeld geplant wird. Bei vielen Patienten empfehlen wir die Anpassung einer Nachtlagerungsschiene, damit das intraoperativ erzielte Bewegungsausmaß gehalten werden kann. Die Schiene sollte dann ca. 3 Monate nachts getragen werden. Diese handtherapeutischen Maßnahmen dienen der raschen Rückgewinnung ihre Handfunktion im Alltag.