Schnappfinger

Wir behandeln Sie bei Schnappfinger

Die Finger unserer Hand beugen und strecken sich im Laufe des Lebens mindestens 25 Millionen Mal. Wir bewegen sie so oft, dass wir es schon gar nicht mehr wahrnehmen. Da kann es passieren, dass Finger und Hände irgendwann überlastet sind und streiken. Neben Karpaltunnelsyndrom sind Schnappfinger eines der fünf häufigsten Krankheitsbilder der Hände.

Wie macht sich ein schnellender Finger bemerkbar?

Sie haben einen Schnappfinger, auch schnellenden Finger, Triggerfinger oder Tenosynovitis stenosans genannt, wenn sich Ihr Finger oder Daumen nur schwer beugen lässt und sich dann ruckartig wieder aufrichtet. Manchmal kommt es zu einer schmerzhaften Verdickung an der Basis des Fingers oder Daumens. Triggerfinger treten vor allem bei Frauen im Alter zwischen 45 und 65 Jahren auf.

Schnellender Daumen und Schnappfinger: Ist das dasselbe?

Die Begriffe "schnellender Daumen" und "Schnappfinger" werden oft synonym benutzt. Der Daumen ist am häufigsten von diesem Syndrom betroffen, da wir diesen von allen Fingern am stärksten beanspruchen. Doch auch Mittel, Ring- und Zeigefinger – können überlastet sein. Es kann einen oder mehrere Finger treffen. Die Finger können gleichzeitig oder unregelmäßig nacheinander betroffen sein.

Häufig treten Schnappfinger in Kombination mit dem Karpaltunnelsyndrom (CTS) auf und umgekehrt.

Ursachen für einen Schnappfinger

Wo genau die Ursachen für einen Schnappfinger liegen, ist nicht geklärt. Veranlagung, belastende Tätigkeiten und Verletzungen können dabei eine Rolle spielen. So beanspruchen zum Beispiel Handwerker ihre Finger und Hände stark – und das über viele Jahre. Auch wenn Sie Ihre Finger ungewohnt intensiv belastet, etwa durch Gartenarbeit oder bei einem Umzug, können sie überanstrengen.

Manchmal tritt das Phänomen im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung oder bei Diabetes auf.

Vor dem Auftreten der Symptome des Schnappfingers liegt immer eine Entzündung der Sehnenscheide vor. Die Sehnenscheide verdickt sich, dadurch kann sich die Beugesehne nicht mehr reibungslos bewegen, so dass es schwierig ist, den Finger zu strecken.

Wenn die Sehne verdickt und verklebt und daher nicht mehr reibungslos gleitet, führt dies zu einer so genannten "Triggerung". Das Beugen und Strecken ist nur noch mit Kraftaufwand möglich, der Finger schnellt plötzlich nach vorne oder hinten. Ist die Verdickung auf der Sehne zu groß, blockiert der Finger ganz und lässt sich nicht mehr bewegen. In diesen schweren Fällen befindet sich der Finger in einer gebeugten Position und eine Streckung ist nur noch unter Zuhilfenahme der anderen Hand möglich.

Schnappfinger im Überblick

Beim Schnappfinger wird eine Sehne im Daumen oder Finger eingeengt. Dies äußert sich typischerweise durch schwergängiges, schmerzhaftes Beugen und Strecken und ruckartige, unkontrollierte Schnappbewegungen des Fingers nach hinten und vorne. Die Diagnose wird durch Auslösen der Symptomatik und abtasten gestellt.

Bei kurzzeitigen Beschwerden kann eine Schiene zur Ruhigstellung und eine kurzfristige Behandlung mit entzündungshemmenden Medikamenten helfen. Bei länger andauernden Beschwerden oder fortschreiten der Symptomatik kann eine Operation notwendig werden, bei der das Ringband durchtrennt wird. Damit hat die Sehne wieder ausreichend Platz und kann sich erholen.

Die Diagnose des Schnappfingers  

Wir stellen die Diagnose aufgrund der von Ihnen geschilderten Beschwerden, stellen gezielte Fragen und lassen Sie die Finger unter Beobachtung bewegen, um so die Symptomatik auszulösen. Eine leichte und schmerzfreie Bewegung des betroffenen Fingers schließt das Vorliegen eines Triggerfingers aus. Auch tasten wir die Beugesehne ab und prüfen diese auf Schmerzen und Schwellungen geprüft. Knötchen an der Sehne lassen sich oft durch die Haut ertasten und bewegt sich beim Strecken und Beugen des Fingers mit.  

Wie behandeln wir Sie bei Schnappfingern 

Schnellende Finger können auf verschiedene Arten behandelt werden. Wir wählen immer den für Sie besten, am wenigsten invasiven Weg. Ein schnellender Finger lässt sich konservativ oder operativ behandeln. 

Konservative Behandlung bei Triggerfingern 

Mit der konservativen Therapie zielen wir darauf ab, die Entzündung an Ihrer Sehne zu bekämpfen. Diese kann bei noch nicht blockiertem Finger angewandt werden. Hierfür erfolgt eine Schonung des betroffenen Fingers durch eine Schiene, bei Bedarf in Kombination mit einer antientzündlichen Therapie. So können zum Beispiel entzündungshemmende Medikamente in Form von Tabletten oder als lokale Injektion gegeben werden. Dafür wird normalerweise Kortison an das betroffene Ringband gespritzt, denn Kortison wirkt antientzündlich und abschwellend.  

Die Injektion in die betroffene Sehnenscheide führt nach unserer Erfahrung zu einer langfristigen Heilung von Schnappfingern bei 60 bis 92% aller Patienten, manche benötigen allerdings bis zu drei Injektionen. Der Effekt nach einer Injektion kann bereits nach wenigen Tagen spürbar sein, es dauert jedoch etwa sechs Wochen, bis die Entzündung ganz abgeklungen ist und Sie somit beschwerdefrei. 

Operative Behandlung, wenn Injektionen nicht helfen 

Hilft das Kortison nicht ausreichend, ist die Sehne schon zu stark verdickt oder ist der Finger gar blockiert empfiehlt sich eine Operation des Schnappfingers. Dieses Verfahren ist allerdings nur in 10% der Fälle notwendig. Wenn Sie Diabetes oder Diabetes haben, sind die Heilungschancen nach einer Injektion weniger wahrscheinlich. Aus diesem Grund kann in einigen Fällen eine Operation früher gewählt werden. Es handelt sich um einen kleinen Eingriff, der meist ambulant erfolgt und nur zirka 10 Minuten dauert. 

Dabei durchtrennen wir das Ringband, durch welches die angeschwollene Sehne nicht mehr ungehindert hindurchkommt. Der Finger lässt sich normalerweise unmittelbar nach der OP wieder problemlos bewegen, die Sehne schwillt mit der Zeit von selbst ab.  

Wie geht es nach einer Schnappfinger-OP weiter 

Nach der Operation erhalten Sie einen Verband, den wir Ihnen nach zwei bis drei Tagen bei unserer Nachuntersuchung entfernen. Wenn Sie möchten, können Sie dies allerdings auch zuhause selbst erledigen. 

Bewegung ist für Ihren Finger wichtig, damit die Beugesehnen im Finger nicht miteinander verkleben. Sie können Ihre Hand bereits nach der Operation wieder benutzen, aber schonen Sie sich bitte noch. Halten Sie Ihre Hand bitte hoch und lassen Sie diese nicht seitlich am Körper baumeln, damit die Wunder durch den erhöhten Blutstau keiner zusätzlichen Reizung ausgesetzt ist.   

Sobald der Verband entfernt ist, darf die Wunde feucht werden, sollte aber nicht einweichen. Duschen und ähnliches ist daher erlaubt, Geschirrspülen mit der Hand bitte nur mit Handschuhen. Schützen Sie bei Bedarf die Wunde mit einem Pflaster. Nach zehn bis vierzehn Tagen werden die Nähte entfernt. Nach Fadenentfernung sollten sie die Narbe täglich mit fettender Hautcreme oder Narbensalbe massieren, um Verklebungen des Narbengewebes zu verhindern.